Adventskalender – Tag 2
Habt ihr euch auch schonmal gefragt, wie eigentlich in anderen Ländern Weihnachten gefeiert wird? Wir haben mal in den Norden geschaut – wie halten’s die Schweden mit Weihnachten?
Gerade in unseren Zeiten, in denen man mit einem Klick quer um die Welt chatten kann, ist es interessant zu wissen, wie eigentlich andere Länder das Weihnachtsfest feiern.
Zur Weihnachtszeit ist es in weiten Teilen Schwedens nur wenige Stunden hell. Die Landeshauptstadt Stockholm hat zur Adventszeit etwa sechs Stunden Tageslicht. Im Norden des Landes, herrscht teilweise schon die „ewige Nacht“. Aus diesem Grund spielen Kerzen und Licht in der Vorweihnachtszeit eine wichtige Rolle. Dies beginnt mit den auch uns bekannten Adventskerzen, die tradtionsgemäß zum 1. Adventssonntag entzündet werden. Allerdings werden diese nicht auf einem Adventskranz, sondern auf völlig unterschiedlichen Kerzenhaltern befestigt.
Am 13. Dezember findet das Lucia-Fest oder auch Lichtfest genannt, in Erinnerung an die Heilige Lucia statt. Diese hat im 3. Jahrhundert arme und verfolgte Menschen mit Lebensmitteln versorgt. Um mehr tragen zu können und dennoch im Dunkeln etwas sehen zu können, trug sie einen Kranz mit Kerzen auf ihren Kopf. Heute bringt „Sankta Lucia“ und ihr Luciazug, der aus in weiß gekleideten Mädchen und Jungen besteht, Freude zu den Menschen im ganzen Land.
Die Bewohner Schwedens sind sehr traditionsbewusst. Allerdings fußen ihre Traditionen weniger auf dem christlichen Glauben , sondern eher auf dem vorchristlichen Glauben. Den Legenden zufolge gibt es kleine Kobolde, die in den Häusern und Ställen wohnen, das Heim und vor allem die Haustiere beschützen und bei Arbeiten auf dem Feld und im Haus unterstützen. Diese nennt man in Schweden „Tomte“. Hierzulande kennt man sie eher als „Wichtel“.
Nach dem Erscheinen eines Gedichts Ende des 19. Jahrhunderts entstanden Zeichnungen von Jultomten mit weißem Bart und roter Mütze. Dieses Aussehen haben die „Weihnachtswichtel“ bis heute behalten. Am 24. Dezember, dem heiligen Abend, kommt der Jultomte mit den Geschenken durch die Haustür und fragt „Gibt es hier gute Kinder?“
(Wer mehr über die Tomte erfahren möchte, kann das Buch „Tomte Tummetot“ von Astrid Lindgren lesen.)
Eine weitere typische Weihnachtsfigur ist der Julbock. Dieser entstand als symbolhafte Darstellung des Donnergottes Thor. Hatte der Julbock in vergangenen Jahrhunderten zunächst die Funktion Fruchtbarkeit (eine reiche Ernte im kommenden Sommer) in die Häuser zu bringen und brachte er auch eine Zeit lang die Geschenke zum heiligen Abend, so ist er heute nur noch eine schöne Dekoration in der Weihnachtszeit.
Weihnachten wird ruhig im Kreise der Familie verbracht. Die Geschäfte schließen spätestens zur Mittagszeit. Das „Julbord“, das traditionelle Weihnachtsessen besteht aus Schinken, Köttbullar (wir kennen die kleinen Fleischkügelchen aus dem bekannten Möbelhaus), Kartoffelauflauf, eingelegtem Hering, gekochten Eiern, Rote-Bete-Salat und Lachs.
Auf den Geschmack gekommen? Hier findet ihr ein leckeres Köttbullar-Rezept!
Und kleine Sockenwichtel könnt ihr mit diesem Video nachbasteln.